Den ersten Akademievortrag des Jahres 2018 hielte Yvonne Dohna Schlobitten, Professorin der Facoltà della Storia e Beni Culturali della Chiesa an der Pontificia Università Gregoriana, mit dem Titel Romani Guardini und das moderne Bild als Gebet – moderne zeitgenössische Kunst. Ausgehend von einem Zitat von Guardini über dessen Begegnung mit der modernen Kunst, ging sie auf den Unterschied zwischen Ikonografie und moderner Kunstauffasung ein und erläuterte diesen mit Gedanken Ratzingers. Im zweiten Teil des Vortrags versuchte sie mit uns gemeinsam anzuwenden, was sie zuvor erläutert hatte und konfrontierte die Zuhörer mit dem modernen Kunstwerk Onement I von Barnett Newman. Am Ende des Vortrags gab es noch Gelegenheit für Fragen, die ein angeregtes Gespräch eröffneten.

 

Heute wurde bekanntgegeben, dass Papst Franziskus den Speyrer Generalvikar Dr. Franz Jung zum Bischof von Würzburg ernannt hat.

Franz Jung wurde 1966 in Ludwigshafen geboren. Das Philosophie- und Theologiestudium hat er von 1988 bis 1993 an der Päpstlichen Universität Gregoriana absolviert und hat in dieser Zeit im Collegium Germanicum et Hungaricum gelebt. Das Studium schloss er 1993 mit der Lizenz am Biblicum ab. Ein Jahr zuvor, am 10. Oktober 1992 wurde er in der Kirche Sant’Ignazio vom Limburger Bischof Franz Kamphaus zum Priester geweiht.

Nach einer Kaplanszeit in Primasens und der Promotion wurde Jung Bischofssekretär und Domkaplan, später Leiter der Abteilung Gemeindeseelsorge im Ordinariat von Speyer und Ordensreferent. 2008 wurde er zum Domkapitular, ein Jahr später zum Generalvikar ernannt.

Ganz herzlich gratulieren wir unserem frater maior zur Ernennung!

Photo © Pressestelle Bistum Speyer

Im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen feiert das Germanicum et Hungaricum gemeinsam mit der deutschen katholischen Gemeinde “Anima” und der evangelischen Gemeinde der Christuskirche jedes Jahr eine ökumenische Vesper. An diesem Sonntag fand die Vesper in der Kirche Santa Maria dell’Anima statt. Der Feier standen der Vizerektor der Anima Jan Polák, der Pastor der Christuskirche Jens-Martin Kruse und unser P. Rektor Stefan Dartmann SJ vor. Die musikalische Gestaltung wurde wieder von einem gemeinsamen Chor der Christuskirche und des Germanikums übernommen. Die Predigt hielt Pastor Kruse, der in diesem Jahr Rom verlassen und eine neue Stelle in Hamburg antreten wird.
Nach der Feier bestand in der Bibliothek der Anima bei einem reichhaltigen Buffet noch Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

 

Die Milliardärin Claire Zachanassian kehrt als alte Frau in ihre Heimatstadt Güllen zurück. 45 Jahre vorher bekam sie dort ein Kind, wurde vom Vater des indes aber im Stick gelassen. Jetzt verlangt sie nach “Gerechtigkeit”… . Mit diesen Worten lässt sich die tragische Komödie – oder komische Tragödie – des schweizerischen Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt zusammenfassen.

Mehrere Wochen probten 26 Schauspieler unter Leitung vom diesjährigen Regisseur unseres Hauses Dr. Sigurd Sverre Stangeland (Diözese Kopenhagen) sehr intensiv, um das Stück schließlich am vergangenen Wochenende zur Aufführung zu bringen. Sowohl am Samstag, wie auch am Sonntag gelang es den Schauspielern, ihr Publikum an die 160 Minuten lang zu begeistern.

Neben Studenten des Collegium Germanicum et Hungaricum wurden auch einige Rollen von Mitgliedern des Ökumenekreises besetzt. Als “Alte Dame” trat Anja Donaubauer auf, Alfred Ill wurde von Vito Urbanija gespielt.

 

Zentrum des Kollegsalltags ist die Heilige Messe, die wir dreimal wöchentlich mit der gesamten Kollegsgemeinschaft feiern. Dabei bleiben natürlich auch Diskussionen über die konkrete Gestaltung nicht aus. Am gestrigen Abend hat uns Markus Tymister, frater maior, Pfarrer in Hamburg, und Professor an Sant’Anselmo sein kürzlich erschienenes Buch über die Konzelebration vorgestellt. Dazu skizzierte er wesentliche Etappen der geschichtlichen Entwicklung der Konzelebration von der frühen Kirche bis zur letzten Liturgiereform und erläuterte die dahinterstehende Theologie um schließlich 9 Thesen vorzustellen, welche die Praxis – gerade auch die konkrete Praxis in unserem Kolleg – betreffen. Im Anschluss folgte eine angeregte Diskussion, die sich sicherlich auch in den nächsten Tagen noch fortsetzen wird!

In der ersten Vesper des Christkönigssonntags erteilte frater maior Bischof Joseph Clemens einigen unserer Mitbrüder die Admissio, die offizielle Aufnahme unter die Kandidaten für die Diakonen- und Priesterweihe. Die Admissio erhielten

  • Kónya Máté (Bistum Szombathely)
  • Tomislav Vojvodić (Bistum Sisak)
  • Filip Jakupec (Bistum Varaždin)
  • Alexandru Vánkos (Bistum Oradea)
  • Blaž Franko (Bistum Novo mesto)
  • Marek Duhár (Bistum Žilina)
  • Lovro Biškup (Bistum Varaždin)
  • Koszoru Péter (Bistum Kaposvár)
  • Alpo Penttinen (Bistum Helsinki)
  • Halász István (Bistum Debrecen-Nyíregyháza)
  • Fabian Bruns (Bistum Limburg)

Der Kommunitätsmesse am Christkönigssonntag stand ebenfalls Bischof Joseph Clemens vor, der in diesem Gottesdienst 7 Mitbrüder zu Lektoren und 11 Mitbrüder zu Akolythen beauftragte. Das Lektorat empfingen

  • Alexandru Vánkos (Bistum Oradea)
  • Tomislav Vojvodić (Bistum Sisak)
  • Lovro Biškup (Bistum Varaždin)
  • Kónya Máté (Bistum Szombathely)
  • Alpo Penttinen (Bistum Helsinki)
  • Filip Jakupec (Bistum Varaždin)
  • Halász István (Bistum Debrecen-Nyíregyháza)

 

Zu Akolythen wurden beauftragt:

  • Szabó Szepesi Csaba (Bistum Subotica)
  • Krešimir Bošnjak (Erzbistum Đakovo-Osijek)
  • Domagoj Markić (Bistum Mostar-Duvno)
  • Branimir Šarić (Erzbistum Zagreb)
  • Kulcsár Dávid (Erzbistum Veszprém)
  • Jonas Schulte-Eickholt (Bistum Essen)
  • Bóka Balázs (Bistum Szombathely)
  • Marek Duhár (Bistum Žilina)
  • Fabian Bruns (Bistum Limburg)
  • Marko Čolić (Erzbistum Zagreb)
  • Koszoru Péter (Bistum Kaposvár)

 

Vom 20. bis 24. November war die ungarische Bischofskonferenz zum sogenannten “ad limina”-Besuch (regelmäßige Besuche der Bischöfe beim Papst und der römischen Kurie im Abstand von ca. 5 Jahren) in Rom. Im Rahmen ihres Aufenthalts in der ewigen Stadt kamen die Bischöfe am Abend des 22. November in unser Kolleg, um mit uns die heilige Messe zum Weihetag unserer Kollegskirche zu feiern. Der Messe, die auf ungarisch zelebriert wurde, stand der Bischof von Pécs, Mons. Udvardy György, vor.

Vor dieser Messe wurden zwei griechisch-katholische Mitbrüdern die Beauftragungen durch ihre Heimatbischöfe bzw. -ordinaren Erzbischof-Metropolit Kocsid Fülöp, Bischof Orosz Atanáz und Eparch Szocska Ábel erteilt. Orosz István Mokiosz empfing den Hypodiakonat und Tóth Attila den Lektorat.

Nach Beauftragungen und heiliger Messe fand ein festliches Abendessen statt. Ausklingen ließen die Bischöfe und die ungarischen Studenten den Abend im ungarischen Rekreationsraum.

Im Rahmen eines pranzo festivo nahm die Hausgemeinschaft Abschied von Signora Laura Gabrielli, die alle nur als Signora Laura kennen. Bereits im Jahre 1962 lud sie der Großvater von Signore Giancarlo Sabbi, des aktuellen Custoden von San Pastore, ein, dort zu arbeiten. Im Kolleg arbeitete seit Oktober 1984. Wir bedanken uns für ihre Arbeit und wünschen ihr einen angenehmen Ruhestand.

Liebt nicht in Worten sondern in Taten – so zitierten die Referenten des heutigen Abends die Botschaft von Papst Franziskus, mit der er den Welttag der Armen einführte. Carlo Santoro und Cesare Giacomo Zucconi, zwei Mitglieder der Gemeinschaft Sant’Egidio, stellten uns die Aktivitäten ihrer Gemeinschaft vor und erzählten, wie sich Sant’Egidio gegen Armut, Vorurteile und organisierte Kriminalität einsetzt. Einen großen Teil des Vortrags nahmen die persönlichen Erfahrungen ein, die die Referenten mit den Obdachlosen und Armen Roms gemacht haben.

„Als Kind habe ich nie gewagt, einen Armen anzusprechen, weil sie so anders waren“ – begann Carlo Santoro zu erzählen, der in Rom aufgewachsen ist und so schon früh den Armen und Obdachlosen der Stadt begegnete. „Wenn man jemanden anspricht, stellt man sich normalerweise vor. Genau das ist auch der erste Schritt, mit dem man auf einen Armen zugehen kann.“, so Santoro. Den Namen einer Person zu kennen, könne schon eine große Hilfe sein, um in einen tieferen Kontakt einzutreten. Obdachlose, die von den Passanten häufig nicht einmal beachtet würden, werde so bereits etwas Würde gegeben. „Diese Welt ist gar nicht so weit von uns entfernt, wie wir denken. Warum bin nicht ich dieser Arme, der da liegt?“ zitierte Santoro Papst Franziskus.

Zum Schluss blieben beide noch etwas, um Fragen der Studenten zu beantworten und Ratschläge zu geben, wie man in Rom bereits auf einfache Weise Armen und Obdachlosen helfen könne.

An Allerseelen feierte die Hausgemeinschaft wie in jedem Jahr die Kommunitätsmesse in der Basilika Sant’Apollinare, Kollegskirche von 1574-1798, wo auch einige ehemalige Germaniker begraben liegen. Der Feier stand Ante Dražina vor, mitgestaltet wurde sie von der Schola des Kollegs.