Am Abend des 28. November begannen wir den Advent im Kolleg mit der traditionellen Recollectio, die wie üblich von einer der Spiritualitätsgruppen vorbereitet worden war. Unter der Überschrift „Ihr seid zur Freiheit berufen“ (Gal 5,13) beschäftigten wir uns mit dem Thema der inneren Freiheit in einer Zeit, in der COVID-Maßnahmen die äußere Freiheit oft einschränken. Hierzu hielt nach der Segnung der Adventskränze Ante Vrhovac einen inspirierenden Impuls. In seiner Predigt am Ersten Advent sprach der Zelebrant Dávid Kulcsár über das Thema der Wachsamkeit.

Am Freitag, 20.11. haben wir zum Hochfest des Weihetags der Kollegskirche die Heilige Messe gefeiert. Der Hauptzelebrant war Markus Tymister, der die Predigt hielt. Er erinnerte sich zunächst an seine ersten Erfahrungen mit der Kollegskirche, als er 1986 als Neugermaniker nach Rom kam. Indem er uns auf die Märtyrer von Karthago hinwies, hob er die Bedeutung der sonntäglichen Eucharistiefeier als Versammlung der Gläubigen hervor, gerade auch in der gegenwärtigen Situation der Pandemie. Unsere Gemeinschaft kann sich gemeinsam freuen und feiern, aber können wir am Glauben festhalten und andere ermutigen, wenn es für uns schwierig ist und wir eine Krise durchmachen? Am Ende kehrte er mit seinen Gedanken zu unserer Kirche zurück und zu dem, was sie zu einer echten Kirche macht, und das ist ecclesia.

Aufgrund der sich verschlechternden Situation im Kolleg wurden mehrere Mitbrüder unter Quarantäne gestellt und einige zeigten tatsächlich Symptome von Covid-19. Deshalb unterzog sich die gesamte Hausgemeinschaft einem „testo antigenico-rapido“. 16 Mitbrüder waren Corona-positiv und mussten sich in einem Teil des Gebäudes isolieren. Des Weiteren mussten wir das ganze Kolleg für zehn Tage schließen. Außerdem blieben vier weitere Mitbrüder in San Pastore, wo zwei von ihnen positiv getestet wurden.

Eine Woche später folgte die zweite Testrunde für diejenigen, die in Quarantäne waren. Die Quarantäne für das Kolleg endete am 16. November. Einige Mitbrüder mussten noch einige Tage isoliert bleiben, bis ein negatives Testergebnis vorlag. Es gilt hier P. Minister und den Mitarbeitern zu danken, die die Tests arrangiert haben und die Kommunikation mit der medizinischen Organisation ASL organisierten, sowie viele anderen Arbeiten und Dienste leisteten. Wir danken auch Schwester Gordana und denen, die sich um die Kranken kümmerten, den Köchen, die das Essen zubereiteten, und den Mitbrüdern, die ihnen das Essen brachten und anschließend die Abfälle entsorgten, oder auch den Diakonen, die ihnen die heilige Eucharistie brachten. Wir haben versucht, die Kranken in der Quarantäne mit Sorgfalt und unserer Nähe, Gebeten, Telefonanrufen und Ermutigung so angenehm wie möglich zu gestalten. Es war kein einfacher Test für unsere Gemeinschaft, aber wir haben ihn gemeinsam gemeistert.