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Im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen feiert das Germanicum et Hungaricum gemeinsam mit der deutschen katholischen Gemeinde “Anima” und der evangelischen Gemeinde der Christuskirche jedes Jahr eine ökumenische Vesper. An diesem Sonntag fand die Vesper in der Kirche Santa Maria dell’Anima statt. Der Feier standen der Vizerektor der Anima Jan Polák, der Pastor der Christuskirche Jens-Martin Kruse und unser P. Rektor Stefan Dartmann SJ vor. Die musikalische Gestaltung wurde wieder von einem gemeinsamen Chor der Christuskirche und des Germanikums übernommen. Die Predigt hielt Pastor Kruse, der in diesem Jahr Rom verlassen und eine neue Stelle in Hamburg antreten wird.
Nach der Feier bestand in der Bibliothek der Anima bei einem reichhaltigen Buffet noch Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

 

Am 12.07.2017 besuchte uns eine hochrangige ökumenische Delegation aus Deutschland: der erweiterte Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) unter Vorsitz von FM Bischof Karl-Heinz Wiesemann. In einem angeregten und freundschaftlichen Austausch konnten P. Rektor, drei Kollegiaten sowie der Leiter des Centro Melantone sich über die Arbeit der ACK informieren – und die Gäste aus Deutschland konnten Neues erfahren über unser Kolleg und die ökumenischen Projekte und Institutionen hier in Rom. An dieser Stelle sei noch einmal allen gedankt, die dieses Treffen ermöglicht haben. Es hat Freunde bereitet, mehr voneinander zu erfahren und ein vertieftes Interesse geweckt, sich auch in Zukunft dem Anliegen der Ökumene großherzig zu verschreiben.

Michael Keller

„Das Rom Luthers. Was für eine Stadt sah Martin Luther vor 500 Jahren?“: 

Unter dieser Leitfrage stand der Akademievortrag von Prof. Dr. Martin Wallraff, Lehrstuhlinhaber für ältere Kirchengeschichte an der evangelisch-theologischen Fakultät der LMU München. Dabei ging es nicht um eine quasi-hagiographische Spurensuche, sondern um die Stadt Rom in ihrer baulichen, kulturellen und urbanen Situation bis in die 1530er Jahre, in der sie Martin Luther vorfinden konnte. In seinen verschiedenen Schlaglichtern empfahl Professor Wallraff zudem, in die Romreise Luthers, in ihrer Rezeption geprägt durch spätere Äußerungen, nicht immer allzu schnell das Moment der Abstoßung hineinzulesen und wagte zum Schluss die offene Frage, ob Luther in Rom eventuell nicht nur das „Problem“, sondern auch einen Teil der „Lösung“ gefunden haben könnte.

Die diesjährige ökumenische Vesper zur Gebetswoche für die Einheit der Christen fand am Mittwoch den 18. Januar 2017 in der evangelischen Christuskirche statt. Das diesjährige Thema lautete: „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“. Besonders im Blickpunkt stand auch das diesjährige Reformationsjubiläum.
Zugegen waren Kardinal Koch (Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen), Metropolit Elia (Oulu), Bischof Kalliala (Turku), Bischof Sippo (Helsinki), Präses Kurschus (Bielefeld/Hannover), Rektor Brandmayr (Anima), Rektor Dartmann (Germanikum) und der Gastgeber, Pfarrer Kruse (Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Rom). Musikalisch wurde die Vesper von den Chören des Kollegs und der evangelisch-lutherischen Gemeinde und dem Chor der Capella Cathedralis des Doms von Turku gestaltet. In der ersten Predigt (zu 2. Kor 5,14-20) verwies Frau Präses Kurschus unter anderem darauf, dass Ökumene immer im Werden sei und eines Tages ans Ziel gelange. In einer zweiten Predigt (zu Luk 15,11-24) wagte Kardinal Koch eine Relektüre des Gleichnisses vom verlorenen Sohn, jenseits stereotyper Gleichsetzungen der Söhne mit bestimmten Konfessionen: Beide Söhne seien der Umkehr bedürftig, zum einen, sie liebenden Vater. Nach dem gemeinsamen Gebet wurde noch zur Begegnung im Gemeindesaal geladen.